Dobrock für immer

Am Donnerstag geht es wieder los in der Wingst, wenn die regionalen Reiter mit den Spitzensportlern beim 108. Dobrock-Turnier an den Start gehen. Die 34-jährige Esther Forkert ist nicht nur im Cuxland geboren, sondern gehört auch mit ihrem Mann Hergen und Schwager Marten Forkert zu den namhaften Reitern Deutschlands.

„Ich war schon auf dem Dobrock, als ich noch gar nicht laufen konnte“, erzählt Esther Forkert, geborene Stürke. In Holtespangen bei Cuxhaven in einer Pferdefamilie aufgewachsen, ergab sich ein Besuch auf dem Dobock fast von selbst. „Als Kind hatte ich immer ganz viel Spaß beim legendären Ponyrennen zum Abschluss des Turniers, und auch im Schaubild der Quadrille bin ich mitgeritten.“ Als Juniorin und Junge Reitern gehörte sie sogar Bundeskader, war mehrmalige Landesmeisterin und auch bei Deutschen Meisterschaften dabei. 

Heute ist die Springreiterin mit Hergen Forkert verheiratet, der mit seinem Erfolgspferd Elton John schon einmal den Großen Preis auf dem Dobrock gewinnen konnte. „Vor unserer Hochzeit 2009 haben Freunde mich auf dem Dobrock ‚entführt’ und mit mir den Junggesellenabschied gefeiert“, erinnert sich die Springreiterin. Wenn sich die Reiter vom Stall Rosenbusch heute in Bremen aufmachen, um zum Dobrock-Turnier zu reisen, dann ist fast das gesamte Familienunternehmen Forkert unterwegs.

Hergen und Bruder Marten Forkert gehen genauso wie Esther in zahlreichen Springprüfungen an den Start. Dazu gehört auch Hergens 17-jährige Tochter Clarissa, die mit ihrer neunjährigen Stute Candice in der regionalen Spring-Tour dabei sein wird. „Das Amazonenspringen ist für mich in jedem Jahr der Höhepunkt des Turniers. Denn wo kann man sonst in einem hochklassigen Starterfeld vor so einer großen Kulisse reiten“, freut sich Esther besonders auf den Freitagabend. Mit den Stuten Esperanza und Miss Cortina ist sie sehr gut beritten. Dazu kommt noch der Hoffnungsträger Phaeton, ein achtjähriger Wallach. Leider hat sich Esperanza gerade verletzt, aber dann „müssen eben die anderen Pferde einspringen.“

In ihrer Reiterkarriere wurde Esther immer mehrere Jahre lang von einem Pferd begleitet, die auch noch in der eigenen Familie gezüchtet wurden. In der Angfangszeit war es das Deutsche Reitpony Nepomuk v. Nixen. Später dann die beiden Wallache Andiamo und Gyon v. Glockenklang. Umso bemerkenswerter, dass es Esther Forkert schon als junge Reiterin geschafft hat, diese Pferde selbst auszubilden und von der untersten Leistungsklasse bis in die schwere Springklasse zu führen. Sie war so erfolgreich, dass ihr auch das Goldene Reitabzeichen verliehen wurde (für zehn Siege in S-Springen).

Aber die Zeiten haben sich geändert, aktuell kann Esther Forkert den Ausfall eines Pferdes viel besser verkraften. Trotz Verletzung der zehnjährigen Esperanza v. El Bundy steht Esther Forkert mit der elfjährigen Miss Cortina v. Contender gleichwertiger Ersatz zur Verfügung. „Miss Cortina war in Verden so gut drauf, dass hätte Esperanza nicht besser machen können.“ Bei so hoher Qualität von gleich mehreren Pferden im Stall steigen auch die sportlichen Ambitionen bei der Bremer Springreiterin. Irgendwann möchte Esther einmal im Großen Preis mit dabei sein, was bei einer S***-Springprüfung aber nicht so ganz einfach ist. Wer weiß, vielleicht wagt Esther den Schritt in diesem Jahr und feiert ihre Premiere mit ihrer Teilnahme im Großen Preis auf dem Dobrock.                                                

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