Die Kreismeisterschaften werden in den Altersklassen Ponyreiter, Junioren, Junge Reiter und Reiter ausgetragen. Heino Henning gehört seit Jahrzehnten zu den erfahrensten und erfolgreichsten Springreitern des Unterelbschen. Als Reiter der Leistungsklasse III stehen seinen Chancen nicht schlecht, auch in diesem Jahr wieder ganz vorn mit dabei zu sein.
Mit der 16-jährigen Stute Cindy und der elfjährigen Hannoveraner Fuchsstute Franzi stehen ihm zudem zwei wettkampferprobte Springpferde zur Seite, beide sind schon in S-Springprüfungen am Start gewesen. Zudem hat er das Glück, dass ihm die Pferde gehören und er frei entscheiden kann, wie er sie im Turniersport einsetzt. Zusätzlich stammen aus der eigenen Zucht noch die zehnjährige Hannoveraner Stute Scarlett v. Stolzenburg und der 14-jährige Holsteiner Wallach Caspar C v. Concept. Beide waren schon in M-Springen siegreich.
„Mich haben Pferde schon immer fasziniert, und ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als mein Leben mit ihnen zu verbringen“, erzählt Heino Henning mit einem Strahlen in den Augen. Seine Begeisterung für die Vierbeiner muss man ihm einfach abnehmen. Die Reiterei ist bis heute sein Hobby geblieben, auf seinen Amateurstatus ist er sichtlich stolz. Dafür hat er eine Menge erreicht in seiner bisherigen Reiterkarriere.
Erst vor 13 Jahren hat sich Heino Henning seinen Traum von der Selbstständigkeit verwirklicht. „Ich konnte ein selbstgezogenes Pferd für einen ordentlichen Preis verkaufen und hatte die Gelegenheit, direkt am Hof etwas Land zu erwerben.“ Dieser Platz war Voraussetzung für den Bau einer Reithalle mit Pferdeboxen. Damit war der Pensions- und Ausbildungsstall Henning gegründet.
Weiterhin wird auf dem Klinter-Hof im kleineren Rahmen Landwirtschaft betrieben und alles zur Selbstversorgung für die Pferde getan. Schon fertige Sportpferde zu kaufen, konnte sich Heino Henning noch nie leisten. Also mussten Fohlen oder junge Pferde her. Was den reiterlichen Lebensweg von Heino Henning besonders auszeichnet, ist, dass er es von Anfang an schaffte, seine Pferde selbst auszubilden und in den schweren Springsport zu bringen.
Seine erfolgreichste Zeit in seiner Reiterkarriere erlebte Heino Henning mit seiner Stute Wenka v. Wanderer. Dass das Pferd in seinen Besitz gelangte, war reiner Zufall. „Ich bekam den Tipp, dass die Vollschwester zum damaligen Erfolgspferd von Ulrich Meyer zu Bexten als Vierjährige noch in Elmlohe auf der Weide stand.“ Schnell entschlossen fuhr Heino Henning hin und kaufte die Hannoveranerin.
Mit Wenka wurde der Springreiter dann überregional bekannt. Als Mitglied im Amateur-Springreiterclub Deutschlands war er gemeinsam mit Reitern wie Lars Nieberg, Marco Kutscher oder Alois Schweckhorst in Berlin, Mannheim oder Warstein am Start. „Es war eine tolle Zeit, aber letztlich konnte ich den Aufwand nicht mehr für die weiten Reisen aufbringen.“ Bei über 200 guten Platzierungen in m- und S-Springen gelang ihm auch das höchste Ziel eines Springreiters. Mit seinem Springpferd Cindy stand er ganz oben auf dem Siegerpodest.
Dort möchte Heino Henning im August wieder stehen, wenn auf dem Dobrock die Entscheidungen in den Kreismeisterschaften gefallen sind. Jürgen Stroscher