„Hier ist aus der Not eine Tugend gemacht worden“, ist nicht nur Turnierleiter Dr. Martin Lübbeke froh, diese einzigartige Zuchtprüfung im Programm des Dobrock-Turniers zu haben. Vor zehn Jahren ist das Deister-Springpferde-Championat als Nachfolgemodell für das Hannoveraner-Championat ins Leben gerufen worden. Mit seiner diesjährigen Auflage hat sich das Deister-Championat zu einem echten Erfolgsmodell entwickelt und feiert schon sein zehnjähriges Jubiläum.
Das Springpferde-Championat ist bei Pferdezüchtern, Reitern, Pferdebesitzern und Zuschauern gleichermaßen beliebt, denn diese Springserie bietet die einmalige Möglichkeit, vier-, fünf- und sechsjährige Nachwuchspferde aller Zuchtgebiete an einem Turnierort genauestens „unter die Lupe“ nehmen zu können. Nur noch beim Bundeschampionat in Warendorf sind Pferde aller deutschen Zuchtgebiete zugelassen.
„Bei uns können selbst ausländische Pferde dabei sein, und so ist der Vergleich von jungen Hannoveranern, Oldenburgern, Holsteinern und Pferden anderer Zuchtgebiete in dieser Form nur auf dem Dobrock möglich“, erklärt der Cheforganisator Dr. Martin Lübbeke. „Darüberhinaus ist ein Start im Deister-Springpferde-Championat mit einem Preisgeld von etwa 10.000 Euro sehr lukrativ.“ Es lohnt sich also für alle Beteiligten. So haben die Springreiter und Pferdeausbilder, nicht das Problem, ein Pferd, das nicht die entsprechende Abstammung besitzt, zu Hause lassen zu müssen.
„Die Qualität der jungen Pferde hat sich von Jahr zu Jahr gesteigert. Deshalb hat sich das Championat nicht nur in meinem Ausbildungsstall zu einer festen Institution entwickelt“, lobt auch Schirmherr Paul Schockemöhle das Niveau des Deister-Springpferde-Championats. Auch wenn der legendäre Springreiter in diesem Jahr ausnahmsweise einmal nicht persönlich anwesend sein kann, weil er als Equipe-Chef der japanischen Springreiter bei den Olympischen Spielen in Rio unabkömmlich ist, wird sein Turnierstall mit dem größten Kontingent an Pferden und Reitern auf die Wingst reisen. Aber auch so renommierte Zuchtbetriebe wie Sosath, Dittmer, Heyer, Forkert oder Löhden nutzen die Gelegenheiten, ihre hoffnungsvollen Jungstars auf dem Dobrock unter Wettkampfbedingungen zu präsentieren.
Durch die Namensgebung soll das Championat an das legendäre Springpferd Deister von Paul Schockemöhle erinnern. Am 10. April 1971 ist das Ausnahmepferd auf dem Hof der Familie Hahl in Osterbruch geboren worden. Mit Paul Schockemöhle avancierte Deister zum erfolgreichsten Springpferd aller Zeiten.